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Anwendung von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs: Ein neuer Ansatz
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen weltweit und stellt eine große Herausforderung für die medizinische Forschung dar. Obwohl es in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte in der Behandlung von Brustkrebs gegeben hat, gibt es immer noch Fälle, bei denen die herkömmlichen Therapien nicht wirksam sind. Eine dieser Therapien ist die Hormontherapie, die darauf abzielt, das Wachstum von Brustkrebszellen zu hemmen, indem sie die Produktion von Östrogen blockiert. Jedoch entwickeln einige Patientinnen eine Resistenz gegenüber dieser Therapie, was zu einem erneuten Wachstum des Tumors führt. In solchen Fällen kann die Anwendung von Letrozol, einem Aromatasehemmer, eine vielversprechende Alternative sein.
Was ist Letrozol?
Letrozol ist ein Medikament, das zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Aromatasehemmer, die die Produktion von Östrogen im Körper blockieren. Östrogen ist ein Hormon, das das Wachstum von Brustkrebszellen stimuliert. Durch die Hemmung der Aromatase, einem Enzym, das für die Umwandlung von Androgenen in Östrogen verantwortlich ist, reduziert Letrozol effektiv die Östrogenproduktion im Körper.
Wirkungsweise von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs
Bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs haben die Tumorzellen Mechanismen entwickelt, um trotz der Blockade von Östrogen durch die Hormontherapie weiter zu wachsen. Eine dieser Mechanismen ist die Überexpression von Aromatase, was zu einer erhöhten Produktion von Östrogen führt. In solchen Fällen kann Letrozol als Aromatasehemmer eine vielversprechende Option sein, da es die Aromatase effektiv hemmt und somit die Östrogenproduktion reduziert. Dies kann dazu beitragen, das Wachstum des Tumors zu stoppen oder zu verlangsamen.
Klinische Studien zur Anwendung von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs
Es gibt mehrere klinische Studien, die die Wirksamkeit von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs untersucht haben. Eine Studie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass Letrozol bei Patientinnen mit hormontherapie-resistentem Brustkrebs zu einer signifikanten Reduktion der Tumorgröße führte. Eine andere Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass Letrozol in Kombination mit einem anderen Aromatasehemmer, Exemestan, bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs wirksamer war als die alleinige Anwendung von Exemestan.
Nebenwirkungen von Letrozol
Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Anwendung von Letrozol Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Knochenbrüchen, Bluthochdruck und Blutgerinnseln kommen. Daher ist es wichtig, dass die Anwendung von Letrozol unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und mögliche Nebenwirkungen regelmäßig überwacht werden.
Fazit
Die Anwendung von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs ist ein vielversprechender neuer Ansatz, der in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt hat. Durch die Hemmung der Aromatase kann Letrozol dazu beitragen, das Wachstum des Tumors zu stoppen oder zu verlangsamen. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass Letrozol wie alle Medikamente Nebenwirkungen haben kann und daher unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden sollte. Weitere Forschung ist notwendig, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Letrozol bei hormontherapie-resistentem Brustkrebs weiter zu untersuchen.
Quellen:
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